"Mein Partner ist ein Narzisst."

Dipl.-Psych. Anke Finauer-Heublein • 6. April 2025

- Wenn Beziehung zur emotionalen Achterbahn wird

Viele Menschen googeln heimlich, spät abends: „Ist mein Partner ein Narzisst?“ – und stoßen auf Checklisten, Warnzeichen und Ratschläge zum Rückzug. Die Realität hinter diesen Fragen ist meist komplexer, schmerzhafter – und oft mit einem tiefen inneren Konflikt verbunden: Ich liebe diesen Menschen. Aber ich leide in dieser Beziehung.

Was bedeutet „narzisstisch“ eigentlich?

Der Begriff „Narzissmus“ oder "toxische Beziehung" wird heute schnell und beinahe inflationär verwendet. Zwischen einem „gesunden Selbstwertgefühl“ und einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung liegt ein breites Spektrum. Menschen mit stark ausgeprägten narzisstischen Anteilen zeigen häufig:
 

  • ein tiefes Bedürfnis nach Bewunderung
  • wenig Empathie für andere
  • ein Gefühl von Überlegenheit
  • geringe Einsichtsfähigkeit und -bereitschaft
  • gleichzeitig ein fragiles Selbstwertgefühl
  • starke Kränkungsreaktionen bei Kritik

 

In Beziehungen äußert sich das oft in Manipulation, Schuldumkehr, Abwertung oder dem berühmten Wechselspiel zwischen Nähe und Rückzug – auch bekannt als „Liebesentzug und Idealisierung“.

Wie fühlt es sich an, mit einem narzisstischen Partner zu leben?

Viele Betroffene beschreiben ihre Beziehung als emotional anstrengend, verwirrend und zermürbend. Anfangs oft von großer Anziehung, Charme und Nähe geprägt, kippt die Dynamik mit der Zeit. Kritik wird als Angriff empfunden. Menschen beginnen, sich ständig zu hinterfragen. Sie geben mehr, passen sich an – und verlieren dabei immer mehr den Kontakt zu sich selbst.

Typische Gedanken sind:

    „Vielleicht übertreibe ich ja.“
    „Wenn ich mich nur anders verhalte, wird es besser.“
    „Er/Sie kann auch ganz anders sein…“

Dieser innere Spagat aus Hoffnung, Schuldgefühl und Selbstzweifel hält viele in einer Beziehung, die sie eigentlich verletzt.

Was können Sie tun?

Der erste Schritt ist Klarheit. Nicht über Diagnosen – sondern über Ihre Gefühle, Ihre Bedürfnisse und Ihre Grenzen.
 

  • Wie geht es Ihnen wirklich in der Beziehung?
  • Welche Dynamiken wiederholen sich immer wieder?
  • Was brauchen Sie – emotional, psychisch, menschlich?

 

Paartherapie kann hier eine Möglichkeit sein, um diese Dynamiken sichtbar zu machen – allerdings nur, wenn beide bereit sind, sich ehrlich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Wenn Ihr Partner nicht bereit dazu ist, und das ist leider sehr häufig der Fall, sind Einzelgespräche sehr sinnvoll und hilfreich, um wieder zu innerer Stabilität, Selbstvertrauen und Orientierung zu finden.

Wenn Sie sich in diesen Zeilen wieder erkennen:

Dann nehmen Sie sich zu allererst einmal ernst. Ihre Gefühle sind nicht „übertrieben“. Es ist mutig, hinzuschauen – und wichtig, für sich selbst einen sicheren Rahmen zu schaffen.

In meiner Praxis begleite ich Menschen, die in emotional belastenden Beziehungen leben, mit Klarheit, Empathie und Struktur – sei es im Einzelsetting oder im Rahmen von Paartherapie, wenn beide Partner Veränderung wollen und wirklich dazu bereit sind.

Unter
www.finauer-heublein.de können Sie mehr erfahren. Schreiben Sie mir gerne eine Email oder rufen Sie mich an .

Denn: Sie müssen diesen Weg nicht alleine gehen. Gerne begleite ich Sie dabei.

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